7,1025 Fotos - Fotobestand der Norddeutschen Missionsgesellschaft

[Kennziffern]

Gesamtzahl5.500
"Material"
    Papierabzüge4.500
    Filmnegative500
    Glasnegative?
    Filmdias?
    Glasdias400
"Zeiten"
    <19011.000
    1901-19444.000
    >1944500
"Digitalisiert"
    Anzahl5.361
    ZugänglichInternet

"7,1025 Fotos - Norddeutsche Missionsgesellschaft" ist Teilbestand (1 von 3) von Staatsarchiv Bremen, Bremen


Link zu digitalisierten Kopien (im Internet)  (Digitale Objekte: http://www.staatsarchiv-bremen.findbuch.net/php/main.php?ar_id=3672&am ...)

[Beschreibung 1 von 2]

Fotobestand der Norddeutschen Missionsgesellschaft.
Aus einer Veröffentlichung des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (EMW):
"20.11.2005
Missionsarchiv wird staatlich
Die Norddeutsche Mission (NM) übergibt Archiv dem Staatsarchiv Bremen
Die Norddeutsche Mission (NM) übergibt ihr Archiv, die Bildsammlung und die gesamte Bibliothek dem Staatsarchiv Bremen.
In über 150 Jahre Präsenz in Afrika hat die Mission alle Höhen und Tiefen der deutsch-afrikanischen Beziehungen in Westafrika miterlebt. Dies betrifft die vorkoloniale Präsenz, die Kolonialzeit und die nachkoloniale Entwicklung bis heute. Ausgesandt von der Zentrale in Bremen, waren Generationen von Missionsmitarbeitern in Afrika tätig und haben in Briefen, Berichten, Protokollen und auch Fotos ihre Arbeit dokumentiert. Umgekehrt haben schon früh afrikanische Mitarbeiter der Mission den Weg nach Deutschland gefunden. Im Laufe von über 150 Jahren entstand somit in der Missionszentrale ein einmaliger Archivbestand. Er wird ergänzt um eine Sammlung von Bilddokumenten, die wie die schriftliche Überlieferung bis in die 1840er Jahre zurückreicht. In der Bremer Missionszentrale wurde zudem eine Spezialbibliothek aufgebaut, die Schulungszwecken diente und zahlreiche seltene Frühdrucke in westafrikanischen Sprachen enthält.
Das Archiv der Norddeutschen Mission wurde schon früh in seinem Wert und seiner Bedeutung für die Forschung erkannt und gelangte 1968 als Depositum in das Staatsarchiv Bremen. Es steht seither auf der Liste national bedeutender deutscher Archivbestände!
Wissenschaftliche Benutzungen waren bisher nur in Rücksprache mit der Norddeutschen Mission möglich, zudem befanden sich Teile des Archivs, der Bildsammlung und die gesamte Bibliothek im Missionshaus, so dass sie nicht am selben Ort genutzt werden konnten. Der Bezug eines neuen Missionshauses im Jahr 2005, das nun auch dort keinen Platz mehr für die Bibliothek und wissenschaftliche Benutzungen bietet, hat die Norddeutsche Mission zu einem wichtigen Schritt veranlasst.
Um in Zukunft eine unkomplizierte wissenschaftliche Nutzung sowie eine optimale Verwahrung sicherzustellen, hat sie ihr Archiv, die Bildsammlung und die gesamte Bibliothek dem Staatsarchiv Bremen übergeben und der Freien Hansestadt Bremen als öffentliches Archivgut übereignet! Das Staatsarchiv hat sich im Gegenzug zur umgehenden Restaurierung, Verpackung und Verzeichnung vor allem des neu erworbenen Bild- und Bibliotheksbestandes verpflichtet. Durch diese Maßnahme stehen nunmehr mehrere Tausend Schriftquellen, Bilder und Zeichnungen sowie die Missionsbibliothek an einem Ort der Forschung zur Verfügung.
Die Übergabe des Archivs ist eine großzügige kulturpolitische Geste der Norddeutschen Mission, die in besonderer Weise zeigt, wie staatliche Kultureinrichtungen und private Träger zum Nutzen von Wissenschaft und Forschung kooperieren können. Der Senator für Kultur und das Staatsarchiv Bremen sind der Norddeutschen Mission hierfür sowie für das entgegengebrachte Vertrauen zu außerordentlichem Dank verpflichtet.
Die Norddeutsche Mission wurde als eine der ältesten deutschen Missionsgesellschaften 1836 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Bremen und ist ein Zusammenschluss von vier deutschen und zwei afrikanischen Kirchen. Nach anfänglichen Aktivitäten in Neuseeland und Ostindien entsandte die Norddeutsche Mission ab 1847 Missionare nach Westafrika. Aus dieser Arbeit gingen zwei selbständige Kirchen in Togo und Ghana hervor. Hier entwickelt die Norddeutsche Mission noch immer den Schwerpunkt ihrer missionarischen und entwicklungspolitischen Aktivitäten."

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[Beschreibung 2 von 2]

"Der Bildbestand

Die Norddeutsche Missionsgesellschaft hat das Medium der Fotografie seit dem 19. Jahrhundert genutzt, um ihre Arbeit intern zu dokumentieren und in der Öffentlichkeit darzustellen. Die Fotografien, meist von Missionaren im Rahmen ihrer Tätigkeit im afrikanischen Missionsfeld angefertigt, wurden nicht nur als Erinnerungsstücke aufbewahrt, sondern bei Diavorträgen für die Öffentlichkeit und bei internen Schulungsveranstaltungen verwendet, häufig auch in den Publikationen der Missionsgesellschaft abgedruckt. Ein umfangreicher Bestand von Foto-Abzügen, systematisch abgelegt, bildet den Kern der Überlieferung. Diese Fotos waren durch verschiedene Listen erschlossen, außerdem vielfach auf der Rückseite mit einem Titel beschriftet und datiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Überlieferung liegt auf den Porträts der Missionsmitarbeiter, die offenbar seit dem Beginn der Missionstätigkeit und der Verbreitung der Fotografie systematisch gesammelt und verwahrt wurden. Auch die Missionsmitarbeiter und verschiedene mit der Mission verbundene Personen haben ihre eigenen Sammlungen angelegt und der Fotosammlung der Missionsgesellschaft hinzugefügt. So befinden sich im Bestand mehrere Alben einzelner Missionare und der Deutsch-Togo-Gesellschaft, außerdem Diaserien aus der Vortragstätigkeit. Aufnahmenegative zu den Fotos sind lediglich zu einem einzigen Album erhalten. Die vorhandenen Dias dürften in der Regel Kopien sein, die von den Aufnahmemedien oder Abzügen erstellt worden sind. Der Bestand umfasst 5.316 einzeln verzeichnete Fotos, darunter sind zahlreiche Bilder mehrfach überliefert. Es handelt sich durchweg um Schwarz-Weiß-Fotos, einige wenige Stücke sind koloriert, zwei Zeichnungen sind farbig angelegt.

Übernahme und Bearbeitung

Der Bildbestand der Norddeutschen Missionsgesellschaft gelangte gemeinsam mit dem übrigen Schriftgut 1975, zunächst als Depositum, in das Staatsarchiv Bremen. Er wurde von Anfang an häufig benutzt, mehrfach wurden Ansätze zu einer Bearbeitung unternommen, die aber wegen des großen Umfangs des Bestands nicht zu einem Gesamtergebnis gelangten. Im Rahmen des Projekts Transkulturation, das, durch die VolkswagenStiftung gefördert, unter der Leitung von Dr. Rainer Alsheimer an der Universität Bremen in den Jahren 2003 bis 2005 durchgeführt wurde, beschäftigte sich die Religionswissenschaftlerin Sonja Sawitzki intensiv mit dem Bildbestand. Sie nahm die Titel und Datierungen der Fotografien auf, signierte und verpackte die Stücke und bereitete sie für die Reproduzierung auf. Dabei wurden insbesondere Hinweise auf doppelt überlieferte Bildinhalte eingearbeitet. Auch der physische Zustand der Stücke wurde beschrieben, wobei die Größe und der Erhaltungszustand, ggf. die vorhandenen Mängel aufgeführt sind. Hinsichtlich des Bildtyps unterscheidet die Bearbeiterin zwischen Abzug, Zeichnung, Druck, Postkarte und den verschiedenen Film- und Glasmaterialien, außerdem sind Hinweise auf Montagen auf Karton oder in Alben angegeben. Viele Foto-Abzüge sind nicht gut erhalten, stark verblasst, verschmutzt oder unvollständig. Häufig sind in die Alben und Mappen auch Drucke aufgenommen worden, von denen sich keine hochwertigen Bildvorlagen gewinnen lassen. In der Regel konnten aber zu den Drucken die Bildvorlagen an anderer Stelle im Bestand ausfindig gemacht werden. Von den erhaltenen Papierbildern wurden Schwarz-Weiß-Negative im Idealformat angefertigt, wobei die bereits als Doppelstücke erkannten Bilder sowie die meisten Drucke unberücksichtigt blieben. Beim Reproduzieren wurden Signaturen-Schilder zu den Fotos mit aufgenommen, die nun im Bildfeld der Online-Präsentation zu sehen sind. Die überlieferten Papierbilder wurden in Mappen von ca. 50 Stücken angeordnet, die Signatur der Mappe notiert, ebenso die Signatur der Mappe, in der das erstellten Repro abgelegt ist. Einige Stücke oder Objektgruppen - die vorhandenen Stereoaufnahmen, zwei Daguerrotypien, die Glasdias etc. - sind gesondert verpackt worden und werden in eigens dafür angelegten Einheiten verwahrt, damit sie besser erhalten werden können. Die vorhandenen Repros und überlieferten Filmnegative wurden durch eine Dienstleistungsfirma eingescannt und die so erzeugten Daten entsprechend dem im Staatsarchiv Bremen üblichen Standard auf CD gespeichert. Die auf Glas überlieferten Stücke wurden im Staatsarchiv Bremen gescannt.

Das Verzeichnis

Im Verzeichnis zum Bestand 7,1025 Fotos sind nun alle vorhandenen Bilder nachgewiesen. Dabei werden die vorhandenen Abzüge und ihre Signatur, das Repro oder überlieferte Negativ oder Dia aufgeführt und das Kennzeichen der zugehörigen Bilddatei angegeben. Im Rahmen der inhaltlichen Erschließung werden der Bildtitel und die Datierung genannt, außerdem werden als Bemerkung zusätzliche Informationen aufgeführt, die der Bearbeiterin auffielen oder nützlich erschienen, die mit den Stücken überliefert sind oder die im Zusammenhang mit Erschließungsansätzen anderer Bearbeiter in der Vergangenheit abgelegt worden waren. Wichtig sind dabei besonders die Hinweise auf Doppelstücke, die in verschiedenen Kontexten aufgefunden und miteinander identifiziert worden sind. Voneinander abweichende Titelangaben zu solchen Doppelstücken sind regelmäßig aufgenommen worden, da manche nicht beschriftete Fotos so zugeordnet werden konnten. Fehlenden Titel wurden ergänzt, vorzugsweise anhand beschrifteter Doppelstücke, ergänzte Titel sind in eckigen Klammern angegeben. Für die Reproduzierung ungeeignete Bildvorlagen und solche Stücke, die bereits beim ersten Arbeitsdurchgang als Doppelstücke erkannt wurden, sind nicht reproduziert worden. In diesen Fällen ist im Verzeichnis der Bildinhalt des Doppelstücks zu sehen und die Bilddatei des reproduzierten Doppelstücks angegeben. Die Klassifikation der Bilder folgt weitestgehend der vorgefundenen Ordnung. Dies gilt vor allem für die Fotoabzüge, die bereits von der Norddeutschen Missionsgesellschaft systematisiert abgelegt worden sind. Weitere vorgefundene Ordnungsmerkmale wurden aus dem Zusammenhang der Fotoalben und Dia-Kästen abgeleitet. Lediglich die ungeordnet abgelegten Stücke sind nach einer groben Chronologie geordnet, die undatierten und nicht näher gekennzeichneten Stücke nach Motiven gruppiert worden. Besonders unter den nicht näher dokumentierten Bildvorlagen befinden sich Doppelstücke in großer Zahl, die wegen des großen Umfangs des Bestands nicht leicht den besser dokumentierten Stücken zugeordnet werden konnten, auch die Datierungen wurden in diesem Bereich nicht näher untersucht. Auf eine Auswertung des Aktenbestands wurde bei der Herstellung der Bildkommentare verzichtet - sicherlich könnten zahlreiche Fotos, insbesondere Porträts, anhand des Aktenbestandes genauer beschriftet werden.

Benutzungsmöglichkeiten

Die Bilder sind in einer Online-Präsentation zu sehen. Dort werden die Bildbeschreibungen und Formaldaten wiedergegeben, eine Vorschau soll einen Eindruck des Bildinhalts vermitteln. Eine Vorlage der überlieferten Bilder ist nur in besonders begründeten Fällen vorgesehen. Alle Bildinhalte liegen als Schwarz-weiß-Reproduktion auf Film vor, sofern nicht Negative oder Dias überliefert sind. Zu den Bildern stehen außerdem Bilddateien zur Verfügung, die anhand der vorhandenen Repros mit einer Auflösung von 400 ppi erstellt worden sind. Repros und Bilddaten sind beim Staatsarchiv Bremen erhältlich, andere Reproduktionswünsche können bei Bedarf nach Absprache erfüllt werden. Die Bildrechte liegen beim Staatsarchiv Bremen, eine Veröffentlichungsgenehmigung wird gegen die üblichen Gebühren auf Antrag erteilt.

Bettina Schleier, Bremen, 18.12.2006

Lit.: Konrad Elmshäuser, Menschen in Afrika - aus dem Bildarchiv der Norddeutschen Mission, in: Bremisches Jahrbuch, Bd. 85 (2006), S. 8-14."

[Quelle: Textübernahme mit freundlicher Erlaubnis von Frau Dr. B. Schleier, Staatsarchiv Bremen]

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