Fotografenarchiv Heinrich Hoffmann im Deutschen Historischen Museum Berlin | ||
[Kennziffern]
Gesamtzahl | 1.700 | |
"Material" | ||
Papierabzüge | 800 | |
Filmnegative | ? | |
Glasnegative | ? | |
Filmdias | ? | |
Glasdias | 900 | |
"Zeiten" | ||
<1901 | ? | |
1901-1944 | ? | |
>1944 | ? | |
"Digitalisiert" | ||
Anzahl | ? | |
Zugänglich | ? |
"Fotografenarchiv Heinrich Hoffmann" ist Teilbestand (1 von 36) von DHM, Berlin
[Beschreibung 1 von 1]
"Heinrich Hoffmann (1885-1957)
Als einziges Kind eines Fotografen 1885 in Fürth/Bayern geboren, absolvierte Heinrich Hoffmann zunächst eine Lehre im elterlichen Betrieb in Regensburg. Nach beruflichen Lehr- und Wanderjahren ließ er sich 1906 in München nieder und arbeitete zeitweise in dem bekannten Fotoatelier "Elvira". Sein eigentlicher Wunsch, Malerei zu studieren, scheiterte am Widerstand des Vaters.
Nach einem Aufenthalt in London (unter anderem bei dem Gesellschaftsfotografen E. O. Hoppé) gründete er 1909 in München ein eigenes Fotostudio und spezialisierte sich auf die Presse- und Porträtfotografie. Seit 1913 führte er den Bilderdienst "Photobericht Hoffmann" (später "Photo-Haus Hoffmann") mit einem großen Postkartenvertrieb und belieferte neben der "Münchner Illustrierten Zeitung" auch Agenturen in Berlin und im Ausland.
Nach dem Ersten Weltkrieg, der ihm lediglich einen kurzen Einsatz an der französischen Front abverlangte, waren die Revolutionsunruhen in München sein vorrangiges Bildthema. 1919 begann seine Verlags-Tätigkeit, die er, wie auch die fotografische, zunehmend in den Dienst der NSDAP stellte. Seit 1920 deren Mitglied, lichtete er Partei-Ereignisse und die führenden Nazigrößen ab, bis hin zu Hitler, dessen ergebener Freund und einziger persönlicher Fotograf er wurde.
Seine Firma "Heinrich Hoffmann. Verlag national-sozialistischer Bilder" mit der Abteilung "Presseillustration" florierte aufgrund dieser Sonderstellung im Dritten Reich und gedieh zu einem Großunternehmen mit 300 Beschäftigten und Millionenumsätzen. Ein zweites Standbein wurden Kunsthandel und -reproduktionen, wobei ihm seine Funktion als Hitlers offizieller Kunstberater (1938 erfolgte die Ernennung zum Professor) äußerst hilfreich war.
Wenngleich Heinrich Hoffmann keine machtpolitischen Ambitionen hegte, hatte er mit seiner fotografischen und verlegerischen Tätigkeit einen entscheidenden Anteil am Auf- und Ausbau der NS-Propaganda. Mit Postkarten und Bildbänden, die Verkaufsschlager wurden (zum Beispiel "Hitler wie ihn keiner kennt", 1932), setzte er medienwirksam das von den Nazis angestrebte Image einer ideellen Überhöhung und Verklärung Hitlers als "nationalen Heilsbringers" um.
Völlig fasziniert vom charismatischen "Führer"-Kult revidierte er selbst nach 1945 seine Anschauung zur Person Hitlers nicht. Im Zuge der Entnazifizierung wurde er zur Konfiskation seines Vermögens und zunächst zu zehn, in verschiedenen Revisionsverfahren schließlich zu vier Jahren Haft verurteilt. Er starb 1957 in München.
* Phslg/BA [Photosammlung / Bildarchiv]: *Raumbildalben;
* ca. 800 O [Originalabzüge];
* ca. 900 D [Dias] (Glas);
* Z [Zeitraum]: 20er-40er Jahre
* Lit:Herz, Rudolf: Hoffmann & Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos (Kat des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum und anderer), München 1994"
[Quelle: "Magazin", Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums, 11. Jahrgang; Heft 26; Berlin, Herbst 2001]
[URL: http://www.dhm.de/magazine/fotografen/hhoffmann.html - Zuletzt besucht: 2007-10-18]