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| | Nachlass Chargesheimer im Museum Ludwig, Köln | | |
[Kennziffern] Gesamtzahl | | 30.000 | "Material" | Papierabzüge | | ? | Filmnegative | | 30.000 | Glasnegative | | ? | Filmdias | | ? | Glasdias | | ? | "Zeiten" | <1901 | | ? | 1901-1944 | | ? | >1944 | | ? | "Digitalisiert" | Anzahl | | ? | Zugänglich | | ? |
"Nachlass Chargesheimer" ist Teilbestand (1 von 8) von Museum Ludwig, Köln
[Beschreibung 1 von 2] Hinweis zur Ausstellung: "Chargesheimer: Bohémien aus Köln" (Museum Ludwig, Köln: 29.09.2007-06.01.2008)
"Wir sind es gründlich leid von Außenseitern in dieser Weise dargestellt zu werden... Wir haben nicht die Absicht, derartige Veröffentlichungen unwidersprochen hinzunehmen... Solche Darstellungen akzeptieren wir nicht! Diese harten Worte äußerte 1959 der Oberbürgermeister von Essen angesichts des Bildbands "Im Ruhrgebiet" mit Fotografien von Chargesheimer und einem Text von Heinrich Böll. Die Empörung saß tief und der offene Brief aus Essen liest sich heute noch wie eine Anklageschrift.
Was waren das für Zeiten, in denen ein Bildband mit Fotografien derartige Emotionen freisetzen konnte. Der Provokateur war der Künstler und Fotograf Chargesheimer, der als Karl Heinz Hargesheimer am 19. Mai 1924 in Köln geboren wurde, an den Kölner Werkschulen studierte und ab 1947 für diverse Bühnen arbeitete. Chargesheimer besetzte die Rolle des radikalen Einzelgängers, der vieles anpackte, vom Bühnenbild bis zur Theaterregie, vom Layout seiner Bücher bis zur Konstruktion seiner Lichtmaschinen. Nach einem Aufenthalt in Paris begann er in schneller Folge seine berühmten Bildbände zu publizieren: Cologne intime 1957 Unter Krahnenbäumen und Im Ruhrgebiet 1958 Romanik am Rhein und Berlin 1959 und Menschen am Rhein 1960. Nach Zwischenbilanz folgten dann Des Spiegels Spiegel 1961, Theater-Theater 1967, die Städtebücher Wuppertal 1969, Hannover 1970 und als letztes und berühmtestes Buch Köln 5 Uhr 30 (1970), einen melancholischen Abgesang an seine Stadt Köln, die im Beton zu erstarren drohte. Alle äußerten Ratlosigkeit aber keiner wußte letztlich eine Erklärung zu liefern, als Anfang Januar 1972 Chargesheimer tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde.
Chargesheimer war ein Querkopf, ein Querdenker, ein Bohemien in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg, in der solche Typen eigentlich nicht gemocht wurden. Aber die Freunde rühmten sein Selbstbewußtsein, seine Zivilcourage, seine Ironie und seien Sarkasmus, wenn es um die Kritik der Nachkriegs-gesellschaft ging.
Die Ausstellung wird ein umfassendes Bild von Leben und Werk des Kölner Fotografen und Künstlers Chargesheimer geben, die vielen Fassetten seiner Arbeit darstellen und im Zusammenhang der Kulturgeschichte der Zeit nach 1945 analysieren. Neben dem umfangreichen Nachlaß, der sich im Museum Ludwig befindet, konnten viele bislang völlig unbekannte Dokumente und Fotografien von Chargesheimer für dieses Ereignis aufgespürt werden." [URL: http://www.museenkoeln.de/museum-ludwig/default.asp?s=222&tid=127&kont ... - Zuletzt besucht: 2007-12-28]
[Beschreibung 2 von 2] "Die Zahl der Negative im Nachlass Chargesheimer beträgt ungefähr 30.000" [Quelle: Auskunft von Prof. Dr. B. v. Dewitz]
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