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| | Fotosammlung Winkler in 12889 Zeitgeschichtliche Sammlung des Hauptstaatsarchivs Dresden | | |
[Kennziffern] Gesamtzahl | | 129 | "Material" | Papierabzüge | | ? | Filmnegative | | ? | Glasnegative | | 129 | Filmdias | | ? | Glasdias | | ? | "Zeiten" | <1901 | | ? | 1901-1944 | | ? | >1944 | | 129 | "Digitalisiert" | Anzahl | | ? | Zugänglich | | ? |
"Fotosammlung Winkler" ist Teilbestand (1 von 5) von Hauptstaatsarchiv, Dresden
[Beschreibung 1 von 1] "Aufnahmen des zerbombten Dresden in der Fotosammlung Winkler
Turm und Baukörper des Dresdner Stadthauses ragen ausgebrannt und ausgeglüht in einen heiteren Sommerhimmel, die Menschen, die am Goldenen Reiter, am Gebäude des Dresdner Regierungspräsidiums, am Postplatz und vielen anderen prominenten Stellen der zerstörten Stadt vorbei gehen, scheinen von den Ruinen kaum mehr Notiz zu nehmen. Sie tragen leichte Kleidung, halten Einkaufstaschen in der Hand. Wer aber die Gesichter betrachtet, der ahnt etwas von dem Schicksal, das sie kaum zehn Wochen zuvor getroffen hat.
129 Glasplattennegative, die Zerstörungen im Stadtbild Dresdens, aber auch Neuanfang und Wiederaufbau dokumentieren, gehören zur Fotosammlung Winkler, die als Teil des Bestandes 12889 Zeitgeschichtliche Sammlung im Hauptstaatsarchiv Dresden rechtzeitig zum 60. Jahrestag der Bombardierung Dresdens der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die bisher unbekannten Fotografien entstanden im Mai/Juni und August/September 1945 im Auftrag der Sowjetischen Militäradministration. Sie zeigen vor allem öffentliche Gebäude und Straßenzüge, in denen das Ausmaß der Zerstörung noch im Sommer 1945 besonders deutlich war. Es handelt sich um künstlerisch anspruchsvolle Aufnahmen professioneller Fotografen.
Der Erwerb der Fotosammlung geht bereits auf das Jahr 1991 zurück, als Herbert Winkler die Fotos aus dem
Unternehmensnachlass dem Hauptstaatsarchiv übergab. Neben den Aufnahmen vom zerstörten Dresden gehören auch Bilder von den Demontagen der Hille-Werke und der Chemischen Fabrik v. Heyden (Radebeul und Nünchritz) zum Bestand.
Die Erschließung erfolgte im Sommer und Herbst 2004 unter Mitarbeit der Architektin Astrid Kaschube, der die lückenlose Identifizierung der abgebildeten Ruinen und baugeschichtlich präzise Beschreibungen zu verdanken sind. Der Bestand ist über ein Onlinefindbuch mit Orts- und Gebäudeindex im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs benutzbar. Nicht alle Fotografien waren gut erhalten, so dass bei den für die Benutzung gefertigten Abzügen fotografische Nachbearbeitungen vorgenommen worden sind.
Die Aufnahmen bilden eine einmalige Überlieferung. Im Vorfeld und während des 60. Jahrestages der Zerstörung gehörte der Bestand zu den am meisten benutzten im Hauptstaatsarchiv. Die bisher unbekannten Bilder und ihre moderne Erschließung fanden in der Presse und im Rundfunk reges Interesse.
Nils Brübach
Hauptstaatsarchiv Dresden" [Quelle: Sächsisches Archivblatt, 1/2005, S. 26-27] [URL: http://www.archiv.sachsen.de/download/Archivblatt_1_2005.pdf - Zuletzt besucht: 2008-06-15]
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