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| | Rössing, Roger und Renate in der Deutschen Fotothek, SLUB, Dresden | | |
[Kennziffern] Gesamtzahl | | 110.200 | "Material" | Papierabzüge | | 5.000 | Filmnegative | | 91.000 | Glasnegative | | ? | Filmdias | | 14.200 | Glasdias | | ? | "Zeiten" | <1901 | | ? | 1901-1944 | | ? | >1944 | | ? | "Digitalisiert" | Anzahl | | 82 | Zugänglich | | Internet |
"Rössing, Roger und Renate" ist Teilbestand (1 von 78) von Deutsche Fotothek, Dresden
(Digitale Objekte: http://www.deutschefotothek.de/?+fotograf:"rössing")
[Beschreibung 1 von 2] "Rössing, Roger und Renate (1929 - 2006, 1929 - 2005) - Architektur, Reisen, Genre; 75.000 Kleinbild-Negative, 16.000 6x6 Negative, 5.000 Positive und 14.200 Dias, erworben 2006." [URL: http://www.deutschefotothek.de/info/fotografen.html - Zuletzt besucht: 2007-07-22]
[Beschreibung 2 von 2] "Der bekannte Leipziger Fotograf Roger Rössing starb am 10. April 2006 und folgte damit seiner Frau, die bereits am 11. Juli 2005 gestorben war. Den gemeinsamen fotografischen Nachlass vermachte er der Deutschen Fotothek. Er umfasst insgesamt rund 75.000 Kleinbild-Negative, 16.000 6x6 Negative, 5.000 Positive und 14.200 Dias. In diesem umfangreichen Konvolut des gemeinsamen Schaffens befinden sich neben den in zahlreichen Bildbänden veröffentlichten Fotos auch große Mengen bisher gänzlich unzugänglicher Bilder.
Die als "Kamera-Zwillinge" bekannten Rössings gehörten zu den renommierten Fotokünstlern Deutschlands [1], ihre äußerst erfolgreichen Bildbände und Sachbücher - die Bibliografie listet mehr als 100 Titel - sind in einer Gesamtauflage von mehr als drei Millionen Exemplaren erschienen.
Bei den Bildbänden, "erstklassige Bild-Landschaften, mit denen die beiden Leipziger auch das Fernweh vieler Ostdeutscher bedienten," [2] handelt es sich mehrheitlich um Porträts von Landschaften und Städten sowie ihrer Menschen - in Deutschland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und vielen anderen europäischen Ländern, aber auch in Afrika oder Asien. Dass dieses Republik-weit bekannte und geschätzte Künstlerpaar [3] auch jenseits der Auftragswerke arbeitete, genauer hinsah und die Gegenwart in flüchtigen Licht-Momenten einfing [4], zeigen vor allem die Aufnahmen sowie die jüngsten Publikationen zum Thema Leipzig, das die beiden über fünf Jahrzehnte immer wieder fokussiert haben.
"Wir fotografieren beide gern, aber Roger schreibt viel lieber," bemerkte Renate Rössing, - und so begann Roger Rössing früh auch mit dem Schreiben, zunächst vor allem mit dem Verfassen von Sachbüchern zum Thema Fotografie (Architekturfotografie, Blitzlichtaufnahmen, Ferien mit der Kamera, Fotografie mit der Praktica), die über die Grenzen Deutschlands hinaus Renommee genießen. Diese im Fotokinoverlag erschienenen Fotobücher wurden in elf Sprachen übersetzt, das erfolgreichste war das Praktica-Buch.
Roger Rössings literarische Neigung führte dazu, dass auch viele der Bildbände mit eigenen Kommentaren und Texten versehen sind und so zu einem runden Ganzen, zu Gesamtkunstwerken wurden. Darüber hinaus schuf er etliche Prosabände abseits der Fotografie. Diese Miniaturen sind geistreich und unterhaltend zugleich und machen deutlich, dass Roger Rössing nicht nur mit der Kamera, sondern auch mit der Sprache umzugehen verstand. Anstoß dafür war vielleicht ein Rat, den Peter Reimann ihm einst gab: "Wer fotografiere und schreibe, sei konkurrenzlos." Bereits als Schüler hatte er in der von Hans Bauer herausgegebenen "Leipziger Zeitung" veröffentlicht.
Die ernsthafte Arbeit jedoch schloss heiteres nie aus. Bei der Selbstdarstellung waren die Rössings ebenso kreativ wie bei der Motivsuche und Inszenierung. Neben klassischer Bildbandfotografie finden sich Fotogramme, Montagen, viele Experimente mit ungewöhnlichen Perspektiven durch die Nutzung von Spiegelungen und anderes, was den Wunsch nach spielerischem Entdecken immer wieder neuer Möglichkeiten zum Ausdruck bringt. Vor allem in den gegenseitigen Porträts oder in den Selbstporträts kommen häufig Spiegel als gestalterisches Mittel zum Einsatz. Dass dabei auch das Motiv des Fotografierens selber ins Blickfeld rückt, kann nicht weiter verwundern. Und so manche dieser Fotografien sind, offensichtlich oder weniger offensichtlich, in ihre Bücher eingeflossen, wie beispielsweise in die Bildbände "Warschau" (1981, S.33 Im Spiegel: Die Autoren) oder "Budapest" (1981, S.81). Doch die Übergänge zwischen privaten Momentaufnahmen und künstlerischen Fotografien sind hier fließend und oft kann der Betrachter sehen, welchen Spaß die Akteure an diesen Spielereien haben.
Mancher Leser kennt Renate Rössing vielleicht aus Roger Rössings Fotografie-Ratgebern, wo sie hier und da Modell stand (z.B. Fotografie mit der Praktica 1960, S.149, S.159, S.231, S.240; Ferien mit der Kamera 1961, S.36; Vergrößern 1962, S.34). Auch vermutet er sie unschwer in der nützlichen und reizenden Begleiterin, auf die Roger Rössing gelegentlich Bezug nimmt (z.B. Ferien mit der Kamera 1961, u.a. S.110, S.113, S.139). Doch die durch den Nachlass nun zugänglichen Porträts sowohl von Renate als auch von Roger Rössing geben darüber hinaus viel tieferen Einblick in ihre Persönlichkeiten, ihre Arbeitsweise, ihr Selbstverständnis.
Nicht alle Themenbereiche aus ihrem Oeuvre können hier aus Platzgründen vorgestellt werden. Neben den wichtigsten, hier berücksichtigten Motivkreisen umfasst das Werk ebenso Akt-, Pflanzen- und Tierfotografien sowie Infrarot- und Makroaufnahmen. Auch sind die Übergänge zwischen den Abschnitten oft fließend und hängen lediglich vom Aspekt ab, unter dem ein Bild betrachtet oder ausgewählt wird. Perspektivisch soll der gesamte Nachlass nach seiner vollständigen Erschließung in der Bilddatenbank der Deutschen Fotothek online zugänglich sein. " [URL: http://www.deutschefotothek.de/info/roessing.html - Zuletzt besucht: 2007-09-08]
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