"Das Stadtmuseum Povelturm ist als Historisches Museum der Stadt Nordhorn im Jahr 1994 in die Trägerschaft des Museumsvereins für die Grafschaft Bentheim übergeben worden. Eröffnet wurde das in einem 26m hohen, 1906 erbauten Spinnereiturm der ehemaligen Textilfabrik Povel eingerichtete Museum im Oktober 1996.
Mit dem Stadtmuseum Povelturm hat Nordhorn einen Ort erhalten, in dem die eng miteinander verbundene Stadt- und Textilgeschichte des 20.Jahrhunderts in Nordhorn wieder auflebt und dargestellt wird. Die Dauerausstellung "Nordhorner Stadt- und Textilgeschichte im 20.Jahrhundert" im Povelturm will die Geschichte der Stadt in einer Zeit bewahren, in der Nordhorn sich in einem dramatischen Umbruch von der Textilindustrie hin zu mittelständischen Industrien weitgefächerter Produktionsbereiche und Dienstleistungsgewerbe aller Art befindet.>br>
Das Stadtmuseum Povelturm ist ein Ort des historischen Gedächtnisses, der an den Aufstieg der Stadt zum "Klein-Amerika" der 20er Jahre und an die Zeiten des Booms der hiesigen Textilindustrie in den ersten Nachkriegsjahrzehnten erinnern will, in denen Nordhorn eines der wichtigsten Textilzentren der Bundesrepublik war. Wir wollen kein Abklatsch bereits lange existierender Textilmuseen sein, kein "Mausoleum" der Textilindustrie wird hier betrieben. Ganz eigene Akzente bestimmen die Ausstellung im Turm. Unter anderem beschäftigen wir uns mit den Endprodukten textilen Schaffens, mit dem Mode- und Werbedesign der Nordhorner Textilprodukte. Gerade für die ehemals größte Nordhorner Textilfirma NINO, die bis weit in die 80er Jahre einer der führenden europäischen Textilproduzenten mit bis zu 6000 Beschäftigten war, arbeiteten international gefragte Mode- und Werbedesigner und Modefotografen wie Bessie Becker, Karl Lagerfeld, Regina Relang, Charles Wilp und Helmut Newton. Mode reflektiert Zeitgeist, ist ein spannender Teil von Kulturgeschichte. Ein Aspekt, den die Entwicklung des "NINO-Flex-Mantels" in den 50ern oder der "Emma Peel-Kollektion" der Firma Povel von 1968 in besonderer Weise zum Ausdruck bringen.
Eine weitere Attraktion ist unser Museumscafé direkt unter dem Glasdach des 26m hohen Turmes. Hier können die Eindrücke eines Besuches in aller Ruhe bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen ausgetauscht und überdacht werden. Aus dem Café heraus ist ein einzigartiger Rundblick auf die Nordhorner Stadtlandschaft und die angrenzende Grafschaft Bentheim zu genießen. Im September 1999 hat das Stadtmuseum eine weitere Dauerausstellung unter dem Titel "Textile Arbeitswelten" mit "live" vorzuführenden Textilmaschinen in der nur 300 m vom Povelturm entfernten, 1949/50 erbauten ehemaligen Povelschen Weberei, eröffnet, die seit April 1999 das "Grenzüberschreitende Kultur- und Tourismuszentrum Alte Weberei Nordhorn/Denekamp" beherbergt. Auf einer Fläche von gut 400qm zeigen wir mit Hilfe funktionierender Textilmaschinen den gesamten Produktionsgang einer Textilfabrik in der Blütezeit der drei großen Nordhorner Textilbetriebe NINO, Povel und Rawe in den Jahren 1950 bis 1990 mit Ausnahme der Stoffveredlung bzw. Ausrüstung. Der Vorgang der Baumwollaufbereitung, die Herstellung eines Garnes in der Spinnerei und die Herstellung eines Stoffgewebes aus Tausenden von Fäden in der Weberei sind hier "live" zu erleben. An den Wochenenden führen ehemalige Textilarbeiter den gesamten Maschinenpark vor, erläutern die Funktionsweise der eindrucksvollen Fabrikationsmaschinen und berichten aus der Arbeitswelt der Textilfabriken. Sonderausstellungen des Stadtmuseums Povelturm finden in regelmäßigen Abständen im Povelturm selbst oder (im Fall größerer Ausstellungsprojekte) in der nur 300m entfernten Webereihalle "Kulturzentrum Alte Weberei" statt. Näheres erfahren Sie direkt bei uns, aus der Presse oder unter dem Link "Veranstaltungen der Stadt Nordhorn". |
![Wernigerode (Harz) um 1905
(Sammlung Rohde-Enslin [#000975])](images/975_KutscheVorWald.gif)
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