"Von 1992 bis zum Beginn der Verselbständigung im Jahr 1999 (Umwandlung in eine Stiftung öffentlichen Rechts) haben sich die Rahmenbedingungen für das Museum zum Teil drastisch verändert. Die staatlichen Zuwendungen, 1992 auf dem Höchststand der Nachkriegsgeschichte des Hauses, sind seitdem kontinuierlich gesunken: Dies zwang das Museum bereits lange vor der Verselbständigung zu vermehrten Anstrengungen bei der Schaffung von Eigeneinnahmen.
Bei der Analyse der Situation des Museums wurde schnell deutlich: Unsere immer rascher sich wandelnde Welt erfordert neues Denken. Völkerkunde - die Kunde von dem anderen, dem Fremden - kann nicht länger mehr nur das Schauen auf Vitrinen, auf Museumsstücke sein, nicht länger mehr nur nostalgischer Rückblick auf vermeintlich idyllische Naturvolk-Zeiten. "Sich kundig zu machen" soll in Zukunft heißen, "einander zu begegnen" - eine Begegnung von Menschen, die einander "begreifen" und dadurch verstehen lernen.
Die Welt scheint durch Vernetzung räumlich und zeitlich geschrumpft. Und wie verhält es sich mit den Menschen, den Kulturen? Sind sie bei diesem Prozess einander entsprechend näher gekommen?" |