"Generationen kommen und gehen, Geschichte bleibt. Vor allem Dank mannigfaltiger visueller Darstellungsformen des Informationszeitalters. Vieles droht dabei jedoch von der unbändigen Dynamik der Ereignisse an den Rand des Vergessens gedrängt zu werden. Die damit verbundenen Zerstörungsgedanken sind der Ursprung des vorliegenden Bestandes von rund einer Million Filmnegativen aus den 60er bis 90er Jahren, welche 1994 vor der Vernichtung in der Redaktion der ehemaligen DDR-Regierungszeitung NEUES DEUTSCHLAND (ND) gerettet wurden. Sie sind natürlich getragen durch den Duktus einer ehemaligen regierungsnahen Zeitung, beinhalten aber zu 90 Prozent aus vielfältigen Gründen nie veröffentlichtes professionelles Bildmaterial.
Im Jahr 1994 luden zwei ehemalige Pressefotografen fast 20 gefüllte Müllsäcke mit Papiernegativtaschen des ND in einem eilig angemieteten Kleintransporter. Hätte diese Rettungsaktion nicht statt gefunden, wäre die Entsorgung der kostbaren Negative wenige Stunden später durch die Berliner Stadtreinigung vollstreckt worden. Während die einstige Regierungszeitung der DDR, ihr Domizil auf Treuhandbeschluss räumte, wurden die Müllsäcke mit dem kostbaren Archivgut im Atelier des bekannten DDR-Grafikers Herbert Sandberg in Berlin-Wilhelmsruh eingelagert.
Allmählich erfolgte die Umlagerung des Archivguts, verbunden mit dem entleeren der Müllsäcke und sortieren der Negativtaschen nach Bildautoren und Aufnahmedatum. Um das Bildmaterial für jedermann zugänglich zu machen, erfolgt seit 2003, dem Jahr der Gründung von ddrbildarchiv.de®, die kontinuierliche Digitalisierung der Negative. Kostenfreie Recherchen, der bereits über 25.000 digitalisierten Bilder, sind online über www.ddrbildarchiv.de bzw. über www.pressefotosuche.de möglich." |