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"Fotosammlung" ist Teilbestand (1 von 1) von Sorbisches Museum, Bautzen

[Beschreibung 1 von 1]

"Fotografische Sammlung
Die Fotosammlung umfaßt ca. 4000 Originalfotografien und Reproduktionen, zum Teil mit Negativen. Die Fotografien dokumentieren die Vielfalt sorbischen Lebens und sorbischer Kultur nach dem Ersten Weltkrieg, zumeist Trachten und Brauchtum.
Die ältesten Fotografien der Sammlung sind jene, die für die volkskundliche Ausstellung 1896 in Dresden zusammengetragen oder speziell angefertigt wurden (Fotografen der Niederlausitz wie Metzner, Clau, Steffen und der "Hofphotograph" Höffert aus Dresden). Meistens sind es Atelieraufnahmen, die Sorbinnen in festlichen Trachten darstellen. Von dem in den 30er Jahren des 20. Jh.s mehrfach in der sorbischen Lausitz arbeitenden Hans Retzlaff, der vor allem Brauchtum und Trachten fotografierte, besitzt das Sorbische Museum einige wenige Originale und Reproduktionen. Diese dokumentieren zwar die Tracht, aber selten die authentische Situation des Tragens. Die etwa zur gleichen Zeit entstandenen, unspektakulär wirkenden Genre- und Brauchtumsfotografien regionaler Fotografen wie Berta von Zillessen, Oskar und Johannes Meister, Oskar Kaubisch, Foto-Lehmann oder Fotohaus Huth sind neben authentischen Freilichtfotografien häufig Atelieraufnahmen.
Seit 1948 bis etwa Ende 1970 hielten die Fotoreporter Kurt Heine, Wilfried Rabovsky und Rolf Dvoracek das gesellschaftliche Leben im gemischtnationalen Gebiet fest. Neben Fotografien zum allgemeinen Zeitgeschehen erwarb das Museum eine Reihe von Anlassfotografien aus dem sorbischen öffentlichen Leben.
Ein weiterer Bereich sind dokumentare Fotografien aus dem sorbischen Kulturleben, auf denen Ereignisse des Musiklebens, aus Theater, Literatur und bildender Kunst festgehalten sind. Ebenso wurden Porträtfotografien sorbischer Persönlichkeiten aus Kultur und Politik aufgenommen.
Mit dem Erwerb von Fotografien, die im Rahmen von Pleinairs, Wettbewerben und Ausstellungen entstanden sind, hat die fotografische Sammlung in den 1980er Jahren einen qualitativen Zuwachs verzeichnet und die künstlerische Dokumentarfotografie fest etabliert. Fotografen wie Jürgen Matschie, Thomas Kläber, Rainer Weisflog, Matthias Rietschel, Maćij Bulank und Christian Fichte halten dokumentierten in Schwarzweiß-Fotografien das Zeitgeschehen. Nach der Auflösung des Hauses für sorbische Volkskultur im Jahr 1995 gelangten etwa 500 zum Teil künstlerisch hochwertige Fotografien, meist der zuvor genannten Autoren, in die Sammlung.
Die Fotografien sorbischer Amateurfotografen wie Jurij Kuba š-Worklečan oder Pawoł Rota, die besonders die Nachkriegszeit und das dörfliche Alltagsleben festhalten, sind weitere wertvolle Zeitzeugnisse. In den letzten Jahren konnten Pressefotos aus der Mittel- und der Niederlausitz von Gudrun Kubenz und Erich Schutt angekauft werden, die die gesellschaftliche Entwicklungen in der Lausitz der letzten 40 Jahre veranschaulichen. Vereinzelt werden bei Sichtung eines Nachlasses Fotoalben und Diapositive übernommen. Im Rahmen von Befragungen und Sammlungen in Vorbereitung von Sonderausstellungen konnten von fotografischen Dokumenten aus dem letzten Jahrhundert Reproduktionen hergestellt, vereinzelt auch Originale erworben werden. Persönliche Hinweise und Lebensberichte vervollständigen die Aussagen dieser Dokumente. Von kulturgeschichtlich hohem Wert sind gerade jene Fotografien, die Lebensverhältnisse und Arbeitswelt widerspiegeln.
Das Sorbische Museum hat in den letzten zehn Jahren seine Fotosammlung beträchtlich erweitert und ergänzt. Eine Auswahl der für Ausstellungen verwendeten Kunstfotografien namhafter Fotografen wie Wolf Lücking, Jürgen Matschie und Gerald Große wurden in die Kunstsammlung eingegliedert."

[URL: http://www.museum.sorben.com/dokumenty/dmsammlung.htm - Zuletzt besucht: 2007-04-16]